• Fragment Samt
    Seidensamt, Italien, 2. Hälfte 17. Jahrhundert, Ausschnitt © Victoria and Albert Museum, London

Mehr Anknüpfungspunkte als Scherenschnitte – Neue Überlegungen zu den Textilsammlungen des 19. Jahrhunderts

Carpet Diem mit Prof. Birgitt Borkopp-Restle, Bern
Sonntag, 7. Juli 2024 um 16 Uhr

Die Entstehungsgeschichten der Textilsammlungen des 19. Jahrhunderts sind inzwischen weithin bekannt – von den Sammlerinnen und Sammlern, die die ersten Kollektionen zusammentrugen, den Funktionen, die Geweben und ihren Mustern an den neu gegründeten Kunstgewerbemuseen zugewiesen wurden, bis zu den Entwürfen, die angelehnt an die historischen Vorbilder entstanden. Kein Katalog einer musealen Textilsammlung kommt ohne Verweise auf (manchmal zahlreiche) weitere Fragmente an anderen Institutionen aus und bestätigt damit immer aufs Neue die Praxis des Teilens und Weitergebens.

Gleichwohl lohnt es sich, die Sammlungen wiederum in den Blick zu nehmen, eröffnen sie doch noch stets weitere Einsichten, etwa zu historischen Techniken und Arbeitsabläufen der Textilproduktion, die sich erst in der Fragmentierung der Objekte offenbarten, über die Verbreitung von Textilien in der Vormoderne bis hin zur Publikationsgeschichte und der Entwicklung von Abbildungstechniken im 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Birgitt Borkopp-Restle war von 2009 bis 2023 Professorin für Geschichte der textilen Künste am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern. Nach ihrer Promotion in Kunstgeschichte begann sie ihre Museumslaufbahn mit einer Ausstellungsassistenz am Museum Schnütgen, Köln, und einem Volontariat am Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg. Von 1993 bis 2005 leitete sie als verantwortliche Konservatorin die Textil- und Kostümsammlung des Bayerischen Nationalmuseums in München. Von 2005 bis 2008 leitete sie als Direktorin das Museum für Angewandte Kunst in Köln. Parallel dazu verfolgte sie Forschungsprojekte zu historischen Textilien und lehrte an den Universitäten Bonn, Dortmund, Düsseldorf und Basel.

Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Textilgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, textile Objekte als Medien fürstlicher Repräsentation und des Zeremoniells, der Kulturtransfer zwischen Europa und dem Orient vom 16. bis 18. Jahrhundert und die Forschungsgeschichte der angewandten Künste.

Kosten: 10 € 

 

 

Datum
7. Juli 2024
16 Uhr

Kostenbeitrag: 10 €